30. September 2019

 

Sardische Rätsel


Habe die Ehre!

Die Basti Fantasti-Wahl ist geschlagen und der KURIER schreibt auf seiner Kulturseite: „Anregung, in die Gräber zu steigen“. Keine Wahlanalyse, sondern der Titel einer „kurzen“ Besprechung zu meinem jüngsten Wurf GRÄBER, die es nicht geben dürfte. In der Rezi erfahre ich, dass „Reinhard Habeck schön langsam außerirdisch wird.“ Langsam? Die haben keine Ahnung, sind aber auf der richtigen Spur;)

Rückblende: Freitag, den 13. September 2019, gastierte ich in Vomp bei der Vereinigung der Tiroler Radiästheten und Geobiologen. Mein Vortrag war aktuell geheimnisvollen Grabstätten in aller Welt gewidmet. Dazu ein herzliches Dankeschön an die Veranstalterin Elisabeth Jenewein und ihren emsigen Mitarbeitern. Die perfekte Organisation und das rege Publikumsinteresse machten den Tag – dem abergläubischen Datum zum Trotz - zum persönlichen Glückstag. Merci!

Gleich im Anschluss ging es mit Partnerin Elvira nach Basel und von dort per Flieger zur italienischen Mittelmeerinsel Sardinien. Nach dem Stress der letzten Monate war es dringend an der Zeit die „Batterien“ wieder aufzuladen, abseits von Trubel und Terminen. Freilich, nur am Strand liegen und sonnenbaden, halten weder meine Gefährtin noch ich länger als drei Stunden aus. Neue Abenteuer und Entdeckungen müssen immer sein. Und am besten ohne Menschenmassen außerhalb der Hochsaison. Ausnahme: Rüsselmops. Der Sternentyp ist bei unseren Touren immer mit von der Partie. Die Wunderinsel Sardinien mit ihrer geographisch-kulturellen Abgeschiedenheit und den vielen archäologischen Mysterien stand schon länger auf der Wunschliste meiner Reiseziele. Jetzt endlich war’s so weit.

Wir quartierten uns privat in Alghero ein, einem im Nordwesten der Insel liegendem malerischen Städtchen, das zum Meer hin von einer meterdicken Stadtmauer mit Bastionen und Rundtürmen geschützt wird. Von hier schwärmten wir aus zu Fuß, mit dem Drahtesel oder per Bus und entdeckten einsame Sandstrände wie in der Karibik. Mit den täglich erlebten Sonnenuntergängen waren das stets malerische Bilder für die Götter!

Mindestens genauso spektakulär: Hinterlassenschaften der Nuraghenkultur und ihrer Vorgänger aus der Steinzeit, die immer noch voller Rätsel sind. Nur wenige Kilometer von Alghero entfernt, liegen zwei pränuraghische Heiligtümer, die besonders sehenswert sind. Einerseits der Ruinen-Komplex von Palmavera mit zwei Türmen, denen eine archäo-astronomische Bedeutung beigemessen wird. Anderseits die Nekropole Anghelu Ruju, einem der größten prähistorischen Bestattungsorte Sardiniens. Die ältesten Gräber reichen in die Epoche um 4200 v. Chr. zurück, wurden mühsam aus dem Fels geschlagen und sind „T“-förmig wie ein Hypogäum mit mehreren unterirdischen Kammern angelegt. Manche enthalten eingeritzte Kreise, Scheintüren sowie Stierhörner und Stierköpfe. Über die Grabrituale wird spekuliert, gesicherte Daten sind rar.

Die Anreise zur interessantesten Stätte ist ohne PKW mühsam, aber zu schaffen. Es führt kein Bus direkt hin: Gemeint ist die etwa 5000 Jahre alte Pyramide Monte d’Accoddi, einer Altarterrasse mit 42 m langer Rampe, die zur obersten Plattform führt. Die Baustruktur ist für den Mittelmeerraum einzigartig und erinnert an mesopotamische Zikkurats. Im direkten Umfeld fand man zwei tonnenschwere Steintische, drei Menhire und eine große Steinkugel. Über den Bauherrn und die Bedeutung der Anlage gibt es nur Vermutungen.

Ich werde bei nächstbester Gelegenheit vertiefende Gedanken hierzu zu Papier bringen. Für heute anbei nur ein paar Impressionen von einer Traumreise, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.

Auf zu neuen Welten! Los geht’s!

REINHARD (Habeck)

(Nach Diktat leider nicht verreist…erst Ende Oktober wieder, dann als Referent beim AAS-One-Day-Meeting mit Däniken und Co in Hannover)

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/26-oktober-2019-erich-von-daeniken-laedt-zur-a-a-s-jahrestagung-nach-hannover20190924/

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