03. März 2017

 

Däniken als Doktorarbeit

Liebe Querdenker!
 
Dieser Tage erschien im deutschen Lit Verlag die Druckversion der Dissertation von Dr. Jonas Richter (Uni Göttingen 2015). Titel: Götter-Astronauten: Erich von Däniken und die Paläo-SETI-Mythologie
 
Mit 366 Seiten hat sich der Autor mit der Analyse Mühe gegeben.
 
Was ich als kleinen Leseeinblick im Netz unter www.academia.edu gefunden habe, lässt darauf schließen, dass Dr. Richter Erich von Dänikens Pionierarbeit kritisch, aber fair abhandelt. Beim Überfliegen haben mich ein paar Textstellen amüsiert:
 
„Die Forschungsliteratur lässt im Übrigen vermuten, dass die Prä-Astronautik nicht nur durch Heterodoxie, sondern auch durch Hybridität gekennzeichnet ist.“
 
„Schon manche Aufsätze aus den 1970ern gaben Dänikens Standpunkte in Einzelfällen nicht richtig wieder. Seitdem ist Dänikens Gesamtwerk deutlich angewachsen, sein Einfluss auf Gebiete wie alternative Archäologien, grenzwissenschaftliche Weltbilder sowie die Populärkultur allgemein ist ungebrochen. Folgerichtig wurde er in wissenschaftlichen Arbeiten zu verschiedenen Themen immer wieder genannt, doch konnten sich diese nicht auf eine gründliche Untersuchung seiner sämtlichen Sachbücher stützen.“
 
„Die Skeptiker stehen allerdings in der Kritik, selbst ideologisch belastet und in ihrem Skeptizismus dogmatisch zu sein, anstatt ergebnisoffen und gemäß wissenschaftlicher Methodik zu arbeiten.“
 
„Aus dem oben beschriebenen Forschungsstand ergibt sich, dass eine gründliche Untersuchung der Publikationen Dänikens bisher fehlt und die Forschung auch in benachbarten Gebieten, für die Däniken und die Prä-Astronautik immer wieder wichtige Bezugspunkte darstellen, dadurch beeinträchtigt ist.“
 
„Es gibt eine Vielzahl von Ausdrücken, von denen manche wie etwa ‚Pseudowissenschaftlich‘ problematisch sind.“
 
„Zwar halte ich bei der gegenwärtigen Indizienlage den Paläokontakt zwischen Irdischen und Außerirdischen für unwahrscheinlich, aber ich kann ihn nicht prinzipiell ausschließen. Ob Außerirdische jemals die Erde besucht haben, ist bis heute nicht wissenschaftlich bewiesen, aber auch nicht mit Gewissheit zu verneinen.“

 
Potztausend! Was sagt uns das? Es  sagt uns aufs Neue, dass sich das wissenschaftliche Weltbild laufend ändert. Vieles, das gestern noch als „Spinnerei“ gegolten hat, ist längst von der Realität überholt worden. Honorige Gelehrte hielten z. B. noch In den 1980ern erdähnliche Planeten und mögliche außerirdische Lebensformen für Utopie. Heute vergeht kaum ein Tag, wo nicht irgendwo in kosmischer Nachbarschaft neue Exoplaneten entdeckt werden. Der Beweis für außerirdisches Leben rückt näher.
 
Für die wissenschaftliche Akzeptanz der Paläo-SETI-Hypothese erkenne ich drei Phasen:
 
1. Waren Außerirdische auf der Erde?

Unmöglich! Blödsinn! Kann nicht sein.


2. Waren Außerirdische auf der Erde?

Vielleicht.


3. Waren Außerirdische auf der Erde?

Na, logisch. Das haben wir doch schon immer gesagt.
 
Im Quellenstudium der Dissertation werden neben EvD viele bekannte und weniger bekannte Autoren der Prä-Astronautik genannt. Meine Wenigkeit kommt gemeinsam mit Peter Krassa (1938-2005) und unserem Titel „Das Licht der Pharaonen“ aus dem Jahre 1992 zu Ehren. Seither sind von mir 22 weitere Sachbücher erschienen, alle mit Paläo-SETI-Bezügen. Schade, dass Herr Dr. Richter keinen aktuellen Titel wie „Steinzeit-Astronauten“ (2014) oder „Ungelöste Rätsel“ (2015) für seine Dissertation entdeckt hat.
 
Anschnallen, abheben, auf ins All und zurück zu den Sternen!
 
REINHARD (Habeck)
 
P.S. Erinnerung an die Zukunft: Am 29. Und 30. März gastiert EvD mit neuen Vorträgen in Wien. www.sagenhaftezeiten.com

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