17. Mai 2024
Liebe Freunde der Mysterien!
Ich bin zurück von einer erlebnisreichen Bulgarien-Rundreise, die mich zu mystischen Orakelstätten der Thraker und fantastischen Fresken „kosmischer Kirchen“ führte. Zu neuen Funden und Entdeckungen hätte ich jetzt gerne berichtet. Ich hole es später nach, auch mit der Möglichkeit für Interessierte, die Reise mit mir 2025 zu wiederholen – perfekt organisiert von den Reiseveranstaltern Kopp & Spangler, siehe: https://www.kopp-spangler.de/
Am Abend des 11. Mai in einem Balkan-Lokal in Sofia: ich feierte mit Reiseteilnehmern das fröhliche Abschluss-Dinner unserer geglückten Mystery-Tour, als meine Partnerin Elvira einen Anruf aus ihrer Heimatstadt Basel erhielt. Der Bruder von Luc Bürgin war am Apparat. Zuvor hatte er versucht mich zu erreichen, doch mein Handy war auf stumm geschaltet. Die traurige Hiobsbotschaft: Luc ist zu Mittag in Basel seinem schweren Krebsleiden erlegen. Man war vorgewarnt, wusste um den aussichtlosen Kampf gegen die heimtückische Krankheit, betete, hoffte aller Logik zum Trotz an ein himmlisches Wunder. Unvorstellbar, was Luc selbst in den letzten Monaten tapfer erduldete und die Familie erleiden musste. Ihnen gehört meine aufrichtige Anteilnahme.
Für Angehörige, Freunde und die Mystery-Clique, ist die Todesnachricht ein Stich ins Herz. Für mich ist die Welt ohne Luc Bürgin um vieles ärmer. Uns verband nicht nur eine jahrzehntelange Autorenfreundschaft. Luc war mit einer meiner engsten Weggefährten. Wir tickten in Sachen Humor ganz ähnlich, beackerten gleichermaßen die archäologischen Rätsel dieser Welt, begaben uns gemeinsam auf außerirdische Spurensuche und waren gleichgesinnte Verteidiger der Meinungsfreiheit ohne Rücksicht auf politische Korrektheit. Wir hatten auch ähnliche Arbeitsmethoden und waren beide Nachteulen. Alle paar Wochen war es Tradition, dass wir uns zur Geisterstunde über Gott und die Welt austauschten. Wir haben das beide sehr genossen. Dabei funkten Geistesblitze für Artikel, Bücher, Comics und Reisen. Alles Dinge, die nun nicht mehr verwirklicht werden können.
Ich weiß nicht wie viele Nachrufe ich in meinem Leben schon zu Papier bringen musste. Jedenfalls zu viele. Jetzt wieder. Jede Zeile schmerzt. Luc Bürgin war mit 54 Jahren ein paar Lenze jünger als meinereins, aber seiner Zeit voraus. Das Licht der Welt erblickte der Schweizer am 19. August 1970. Er war ein Journalist der alten Schule, studierte Germanistik, Volkskunde, Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. 1993 brach er sein Studium ab und begann seine Karriere als grenzwissenschaftlicher Buchautor. Unsere ersten Bücher veröffentlichten wir im selben Verlag bei Langen Müller Herbig in München. Luc mit „Götterspuren“ (1993) und „Mondblitze“ (1994), ich mit „Das Licht der Pharaonen“ (1992) und „Die Palmblattbibliothek“ (1993, beide mit Peter Krassa).
Was uns noch verband: die Freundschaft mit Erich von Däniken und gemeinsame Aktivitäten für die Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI (A.A.S). Wir lernten uns Anfang der 1990er Jahre bei Meetings kennen, wo wir beide Referenten waren. Zu diesem Zeitpunkt war Luc noch Redakteur mehrerer Zeitungen. Bis 2002 arbeitete er als Chefredakteur einer Schweizer Tageszeitung, ehe er den Mainstream-Medien den Rücken kehrte. 2004 gründete er das alle zwei Monate erscheinende Kioskmagazin MYSTERIES, das mit einer Auflage von 26.000 Heften ein großer Publikumserfolg wurde. Als Reporter war ich von Anfang an mit von der Partie. Es dauerte noch drei Jahre bis ich Luc davon überzeugen konnte, dass auch mein außerirdischer Eulenspiegel Rüsselmops ein Biotop im Magazin verdienen würde. Anfänglich skeptisch, wurde Luc in der Folge zu einem der größten Rüsselmopsfans überhaupt.
MYSTERIES gestaltete Luc fast im Alleingang. Das kostete auf Dauer viel Kraft und Nerven. Gesundheitsbedingt schien es so, als sei das Kioskheft Nr. 4/2019 das Letzte MYSTERIES gewesen. Dann doch ein Wunder: Der Kopp Verlag, für den sowohl Luc als auch ich Bücher veröffentlichten, übernahm die Zeitschrift in neuer, eigenständiger Form. Sie läuft seither erfolgreich weiter unter dem Titel MYSTERY und wird federführend von Andreas von Rétyi redaktionell betreut. Ich habe Glück: von Rétyi schätzt meine Mitarbeit als Autor und ist inzwischen ebenfalls vom Mopsvirus befallen. Wer Rüsselmops und meine Reportagen sucht, wird in MYSTERY fündig.
Luc habe ich zuletzt im Spätsommer 2023 in Basel getroffen. Diagnosen zu Untersuchungen und OP’s standen kurz bevor. Statt erhoffter Besserung verschlimmerte sich sein Gesundheitszustand, der zunehmend auch das Sprechen beeinflusste. Die Kommunikation wurde für ihn immer mühsamer. Trotzdem hatten wir bis zuletzt vor wenigen Wochen Whats-App-Kontakt. In einer seiner letzten herzzerreißenden Nachrichten schrieb er mir:
„…das allergrösste und megaliebste (!) Geschenk, das DU mir deshalb machen kannst, ist es so manche Erinnerungen an mich zu bewahren, damit sie in der Szene nicht ganz vergessen/verloren gehen (obwohl sie es teils leider längst sind). vor allem auch viele meiner früheren Mysteries-Artikel und Enthüllungen, die von der deutschen oder der Schweizer Presse oft nie aufgegriffen wurden und die darum leider nirgendwo im Internet zu finden sind und somit bei der jüngeren Generation immer mehr in Vergessenheit geraten. Das schmerzt bis heute in meiner journalistenseele. Viele Mystery-Artikel habe ich zudem unter etlichen Pseudonymen geschrieben (Tim Ventura, Sven Berger, Leonie Crevoisier u.a.). speziell auch alle Ägypten-Enthüllungen und Berichte von Carl Hulot (das waren gemeinsame Recherchen und Texte von G. F. L. Stanglmeier und mir, das verrate ich nun zum allerersten mal Dir)…“
Luc hatte angekündigt mir noch ein paar „Mini-Geheimnisse“ zu verraten. Es kamen noch ein paar Fotos unkommentiert. Zu mehr hat die Kraft nicht mehr gereicht. Eine gute Nachricht dennoch: Sein Vermächtnis ist gesichert und wird im Rahmen der Erich von Däniken-Stiftung erhalten bleiben. Luc Bürgin schrieb mehr als 20 brisante Sachbücher, die weltweit in dreizehn Sprachen übersetzt wurden. Bei einigen durfte ich mitwirken, etwa in seinem „Lexikon der verbotenen Geschichte“ (Rottenburg 2018), wo neue Felsbildrätsel im Val Camonica und der Dendera-Skandal thematisiert wurden. Und für sein Werk „Neues aus Absurdistan“ (Rottenburg 2020) durfte meinereins sogar das Cover-Cartoon beisteuern: Eine verzweifelte Erde. Umgekehrt hat Luc immer wieder mich unterstützt. Sein Vorwort krönt ein Buch von mir mit dem beklemmenden Titel „GRÄBER, die es nicht geben dürfte“ (Rottenburg 2019).
Lucs letzten Worte an mich als er bereits notfallmäßig im Spital lag: „Nach meinem Tod überlasse ich dir und anderen jegliche Verwendung bei bedarf. Bitte intelligent und feinfühlig damit umgehen, ohne Verklärung meiner Person. Es war halt kein ausserirdischer Gott, der dies und manches mehr schrieb, sondern nur ein vergänglicher irdischer Bürgin. Ich sehne mich nach Ruhe. Ganz viel Ruhe. Danke für alles. Danke, danke, danke. Love & Kisses, Luc.“
Mit dem Lebensende von Luc Bürgin verliert die Parawissenschaft, und speziell die Paläo-SETI-Forschung, einen ihrer fähigsten und prominentesten Köpfe. Und nicht nur das. Luc war einer der liebenswürdigsten Menschen denen ich bisher auf diesem Planeten begegnet bin. So bleibt mir der Terraner immer in Erinnerung. Gibt es etwas Schöneres? Merci, „alter“ Junge und AD ASTRA! Heimreise zu den Sternen, irgendwann für uns alle!
In Liebe
REINHARD (Habeck)
Nachfolgend ein paare Links für Interessierte, die sich ins Bürginversum vertiefen wollen:
https://everlife.ch/de/todesanzeige/basel/herr-luc-burgin/
https://www.hommages.ch/de/traueranzeige/luc-burgin
https://www.kopp-verlag.at/?query=Luc+B%C3%BCrgin&sid=7d9a2a53d0c4f497d91a3f4a156b0b&act=search
https://de.wikipedia.org/wiki/Luc_B%C3%BCrgin
https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/phaenomene-journalist-luc-buergin-verstorben20240514/
https://atlantisforschung.de/index.php?title=Luc_B%C3%BCrgin
https://www.sagenhaftezeiten.com/
Videos:
https://www.hangar18b.com/in-memoriam-luc-b%C3%BCrgin-ufos-und-mysterien/
https://www.youtube.com/@LucBuergin
https://www.youtube.com/watch?v=r9fVPEzIB3Y
https://www.youtube.com/watch?v=g43ABQoTedw