21. November 2018
Cheops zum Gruße!
Hinter mir liegen zwei spannende Wochen im Pharaonenland, rund um die Metropole Kairo mit seinen 22 Millionen Einwohnern. Die erste Woche als Reisebegleiter mit Veranstalter
Kopp & Spangler, dann allein mit Lebensgefährtin Elvira. Was wir abseits der Touristenpfade alles an Erstaunlichem und Unglaublichem zu Gesicht bekamen, liefert jede Menge
Inspiration für neue Bücher: Wir krochen durch die Stollen der Pyramiden der ersten Dynastien von Cheops, Chephren, Mykerinos und Snorfu; staunten über ein Schattenphänomen in der Unas-Pyramide in
Sakkara und rätselten über die „Monstersärge“ im Labyrinth des Serapeums; besichtigten die Anlagen der Könige Teti und Pepi mit ihren kosmologischen Pyramidentexten; wunderten uns über ungeklärte
Basalt- und Diorit-Steinbearbeitungen auf dem Gizeh-Plateau; besichtigten wenig bekannte Gräber, Kammern und bautechnische Wunder; inspizierten vorbei am Osirisschacht den megalithisch anmutenden
Taltempel; hatten mit Plüsch-Rüsselmops das Glück, drei Stunden lang im Alleingang und mit Fotoerlaubnis die Schätze des Ägyptischen Museums zu entdecken und zu dokumentieren, bevor
sie demnächst im Depot verschwinden, um später im Grand Egyptian Museum (GEM) neu präsentiert zu werden. Wann das sein wird, steht allerdings in den Sternen. Die Eröffnung wurde
bereits x-Mal verschoben. Glaubt man den Behörden, soll es im Jahre 2020 endlich so weit sein.
Ein Besuch im altem Museum lohnt im jeden Fall, auch wenn etliche Exponate bereits für den Abtransport verpackt sind. Für Mystery-Freunde sind die wundersamsten Stücke nach wie vor ausgestellt, auch
wenn Gegenteiliges behauptet wird (offenbar, weil teilweise nicht mehr am ursprünglichen Standplatz, daher nicht immer leicht zu finden). Dazu zählen Unikate wie das „Schwungrad“ des
Prinzen Sabu, das Segelflugzeug-Modell aus Sakkara, der Edelstahldolch von Tutanchamun oder die berühmte Narmer-Palette mit den Abbildungen des
sumerischen „Schlangenhalspanther“-Motivs. Fabelwesen sind es, versichern die Gelehrten. Warum aber werden die „Dinos“ an der Leine geführt wie Haustiere?
Auf meiner Tour besichtigte ich ebenso mehrere Marien-Erscheinungsorte, darunter die berühmteste Stätte in Zeitoun, wo es in den Jahren 1968 bis 1971 zu einer Serie mysteriöser
Lichtphänomene gekommen ist. Abertausende Menschen haben diese Erscheinungen bezeugt, die seither von Gläubigen als Manifestationen der Gottesmutter Maria verstanden werden. Die Koptische
Kirche hat die göttlichen „Himmelszeichen“ offiziell anerkannt. Was wirklich der Auslöser für die leuchtenden Luftbilder war, ist bis heute ungeklärt. Was auffällt: Ganz in der Nähe liegen die
historisch bedeutsamen Wunderorte El Matarija mit dem biblischen „Marienbaum“ und die Ausgrabungsstätte des alten Heliopolies (= Pfeilerstadt bzw. das antike
On), wo der Legende nach der Sonnengott Re das erste Mal erschienen war. Mehr dazu, wen es interessiert, in meinem Buch Überirdische Rätsel (Pichler Verlag, Wien 2016)
Weniger bekannt sind die Marienerscheinungsorte in den Kairoer Außenbezirken Shoubra (1986) und Warraq al-Hadar (2009). Die Anreise und das Finden der Gotteshäuser
per Taxi, Metro und Tuk-Tuk, ist ein großes Abenteuer. Findet man sie, ist man noch nicht am Ziel. Unruhen, Gewalt und Bombenanschläge von IS-Terroristen auf koptische Heiligtümer (zuletzt 2016
mit 25 Toten und 35 Verletzten) führten dazu, dass die christlichen Pilgerstätten unter besonderem bewaffneten Polizeischutz stehen. Vom erhofften „arabischen Frühling“, der 2010 die rivalisierenden
religiösen Ethnien befrieden sollte, blieb nicht viel. Meinereins konnte dennoch alle Erscheinungsorte besichtigen, hatte Gelegenheit die Kirchenväter zu interviewen und durfte fotografieren. Nur in
Warraq wurde es beim Ausgang plötzlich brenzlig. Polizisten sprachen mich und Freundin borstig an, erklärten, es sei verboten in- und um den Kirchenplatz zu fotografieren. Sie wollten alle Bilder vom
Handy löschen. Wir baten die Ordnungshüter uns zum Kirchenoberhaupt Yostos zu begleiten. Dieser versicherte den Gesetzeshütern, dass wir seine persönlichen Freunde seien mit ausdrücklicher
Fotoerlaubnis. Allmächtiger, das war wieder ein Nervenkitzel! „Manner“-Schnitten, eine süße Wiener Spezialität, die ich gerne auf Reisen als kleines Präsent oder Notproviant mitführe, haben Wunder
gewirkt. Dem koptischen Priester hatte ich zuvor bei unserem Kennenlernen in seinem Büro eine rosa Packung Schnitten überreicht. Sie dürften ihm geschmeckt haben.
Highlight des Kairoer-Gastspiels war die Übernachtung in der Cheops-Pyramide. Mit bewährter Reiseleiterin Ute Kopp und dem renommierten Ägyptologen Prof. Dr.
Ahmed Osman (der perfekt deutsch spricht!) konnte ich gemeinsam mit 22 Teilnehmern ungestört in der Großen Pyramide verbringen. Wir erkundeten die Korridore, die unvollendete Felsenkammer,
die Königinnenkammer, die Große Galerie und die Königskammer nebst „Luftschächte“. An einigen Stellen waren noch Messinstrumente installiert zur Aufspürung neuer, bisher unbekannter Hohlräume.
Bisher war es nur wenigen Zeitgenossen vergönnt, in der Cheops-Pyramide zu übernachten. Einer von ihnen war der englische Autor und Philosoph Paul Brunton (1898-1981), der seine
spirituellen und unheimlichen Erfahrungen 1951 anschaulich beschrieben hat. Buchtipp dazu: „Geheimnisvolles Ägypten“.
Silvester übernachte ich erneut im letzten der antiken Weltwunder. Ein Reise, die ebenfalls schon lange ausgebucht ist. Aber für 2019 eröffnen sich zwei neue exklusive Chancen, wo noch Plätze frei
sind. Maximal können 22 Leute mit. Die Termine:
09. 11. 2019 bis 16. 11. 2019
28. 12. 2019 bis 04. 01. 2020
Wer begleitet mich nach Kairo und ist bei der mystischen Pyramiden-Nacht dabei?
Ein paar Impressionen zu meiner jüngsten Tour im Anhang.
Weitere Infos siehe:
https://www.kopp-spangler.de/reise/kairo.html
https://www.kopp-spangler.de/reise/kairo-an-silvester.html
Auf zu neuen Welten - zurück zu den Sternen!
REINHARD (Habeck)